Gezielter Einsatz von Therapiegeräten bei Kindern

Kleine Menschen kommen mit einem natürlichen Drang zur Bewegung auf die Welt. Diesen Bewegungsdrang sollte man so früh wie möglich fördern - idealerweise schon vor Schuleintritt. Therapiegeräte wie spezielle Schaukeln, Motorikspielzeug und ähnliches fördern Kinder in der Krippe und im Kindergarten - eben so früh wie möglich. Denn Kinder erarbeiten sich die Welt in Bewegung. Bewegungsförderung bedeutet daher auch immer Motorikförderung und Förderung der Kognition.

Gezielter Einsatz von Therapiegeräten bei Kindern

Eine natürliche Neugier, alles zu entdecken, anzusehen, anzufassen und vielleicht sogar zu schmecken und zu riechen - das zeichnet Kinder aus. Schon im Alter von wenigen Tagen und Wochen beginnen die kleinen Menschen, ihre Umwelt auf eine ganz eigene Art und Weise zu begreifen. Aus der Bewegung heraus erweitern sie ihren Horizont immer mehr, erlangen zentimeterweise Selbständigkeit und lernen dabei so unglaublich viel. Kinder entwickeln ihre Motorik und ihre Kognition parallel und in jungen Jahren ist das ein fruchtbares Zusammenspiel: Denn in dem Maß, in dem die Motorik entwickelt wird, erweitern Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten - die sie wiederum für weitere motorische Entwicklungen benötigen. Bewegungsförderung ist wichtig, denn nur durch die Entwicklung von Beweglichkeit, durch das Entdecken der Fähigkeiten des eigenen Körpers aus der Bewegung heraus können Kinder sich ganzheitlich gesund entwickeln. Die Bedeutung von Bewegungsförderung reicht gerade in der frühen Kindheit weit über die körperliche Gesundheit der Kinder hinaus. Sie betrifft alle Aspekte der emotionalen, geistigen und sozialen Entwicklung. Therapiegeräte fördern die Bewegung mit viel Spaß.

Von Anfang an in Bewegung

In vorschulischen Einrichtungen liegt schon seit einigen Jahren der Schwerpunkt auf der Bewegungsförderung. Therapiegeräte für die Physiotherapie wie auch Therapiemittel für die Ergotherapie findet man zunehmend in Krippen und Kindergärten sowie andere Betreuungseinrichtungen. Tagesmütter stellen Bewegungselemente wie beispielsweise Motorikrollen, Schaukeln und Wippen schon für die Kleinsten zur Verfügung. Und so manches Kinderzimmer ist mit einer Therapieschaukel ausgestattet, in der sich gestresste Kinder vom Kindergartenalltag erholen. Das kommt den Kindern zugute: Wer sich von Anfang an bewegt und in der Bewegung gefördert wird, entwickelt sich ganzheitlich besser. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird genauso gefördert wie die Entwicklung der Kognition, soziale und emotionale Kompetenzen.

Bewegung beugt Problemen in der Schule vor

Ein Kind ist dann schulreif, so heißt es, wenn es rückwärts laufen und auf einem Bein hüpfen kann. Dieser einfache Test wird bis heute bei den Vier- und Fünfjährigen durchgeführt, um die Schulreife festzustellen. Warum? Die Entwicklung der körperlichen Fähigkeiten geht mit der Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten Hand in Hand. Die Fähigkeiten, die Kindern während der ersten Schuljahre vermittelt werden, nehmen ihren Ausgang darin, wie Kinder die Welt wahrnehmen und erleben. Wer vorwärts laufen und einen Schritt an den anderen reihen kann, beherrscht zumindest körperlich ein additives Verfahren. Aber im ersten Schuljahr sollen sich die Kinder auch die Subtraktion erschließen - wer im Raum, auf eine Treppe, auf einem Weg zurück gehen kann, wird das vielleicht auch in Zahlen verstehen. Deshalb ist Rückwärtsgehen eine Voraussetzung dafür, Subtrahieren zu lernen.

In den letzten Dekaden hat der Anteil der Kinder, die unter Haltungsschäden und Organleistungsschwächen leiden, zugenommen. Eine gestörte Bewegungskoordination wird auch immer häufiger diagnostiziert. Das kommt nicht von ungefähr. Wenn sich Kinder wenig bewegen, viel Zeit im Sitzen oder Liegen verbringen, entwickelt sich der Körper nicht so, wie das eigentlich sein sollte. Muskeln werden nicht gefordert, zusammenhängende, koordinierte Bewegungsabläufe werden nicht erlernt. Das äußert sich in einer gestörten Bewegungskoordination: Balancieren fällt schwer, Kulturtechniken wie Seilspringen, Schwimmen, Schaukeln oder die sehr bewussten Bewegungsabläufe für verschiedene Sportarten fallen den Kindern schwer. Spätestens beim Fahrradführerschein im dritten Grundschuljahr fällt dann auf, dass etwas nicht stimmt. Physiotherapie oder Ergotherapie werden vom Kinderarzt oder vom Hausarzt verordnet.

Bewegungsförderung durch Therapiegeräte

Wie kann man Bewegung bei kleinen Kindern fördern? Oft reicht es schon, wenn Therapiegeräte wie beispielsweise eine Therapieschaukel, Kletternetze, Bewegungselemente verschiedener Art vorhanden sind. Eine entsprechende Raumausstattung, die Therapiegeräte für die Physiotherapie beinhaltet, kann auch in der Kindertagesstätte vorhanden sein, im Familientreff oder in der Spielecke des Mutter-Kind-Cafés. Therapiegeräte für die Physiotherapie sehen aus wie normales Spielzeug: Kletterseile und -netze, Schaukeln und Wippen und die Elemente für eine Kletterwand können in jedem normalen Kinderzimmer aufgebaut werden.

Anregungen schaffen im Alltag

Richtig spannend werden die Therapiegeräte aber erst, wenn Kinder entdecken, was man damit alles anstellen kann. Werden die Therapiemittel für die Ergotherapie zu einem Bewegungsparcours zusammengestellt, kommt das im Kindergarten natürlich sehr gut an - wird dann noch eine "Dschungelolympiade" ausgerufen, toben die Kinder normalerweise mit viel Freude über die Therapiegeräte. Therapiemittel für die Ergotherapie lassen viele Spielideen zu, die Geräte und Spielzeuge können relativ frei genutzt und eingesetzt werden. Genau das macht sie so wertvoll: Im freien Spiel setzten die Kinder ihre Fantasie ein. Die Therapiegeräte werden zu Hindernissen im Dschungel, über die sie klettern müssen. Die Therapieschaukel ist vielleicht ein im Sturm auf See schwankendes Piratenschiff, andere Therapiegeräte werden zu Schmugglerverstecken, Ritterburgen oder einem zu erkundenden neuen Kontinent ... Nicht nur die Therapiemittel für die Ergotherapie fördern so zugleich die Vorstellungskraft der Kinder. Wie passen da nun die sozialen Kompetenzen hinein?

Wollen Kinder Therapiegeräte wie beschrieben im Freispiel nutzen, müssen sie sich untereinander auf Regeln verständigen. Wenn die Therapieschaukel ein Schiff ist, wer darf der Kapitän sein? Wer darf bestimmen, wie stark das "Schiff" auf See schaukelt, wer darf die Therapieschaukel anstoßen? Mit welcher Strategie wird die Ritterburg erobert? Es gibt immer ein paar Kinder, die das Kommando haben und andere, die kooperieren. Gruppen und Allianzen bilden sich, gehen auseinander, werden neu gemischt. Das passiert manchmal in körperlicher Auseinandersetzung - aber auch das gehört zur Entwicklung von Körperkoordination und in der Folge sozialer Kompetenz dazu.

Vorteilhaft: Therapiemittel für die Ergotherapie

Natürlich spielen Kinder mit ein paar Bällen, einem Seil und einem Stapel Brettern ähnlich frei, entwickeln ganz ohne Therapiegeräte Körperkoordination, Fantasie und Umgangsformen. Therapiemittel für die Ergotherapie erlauben jedoch, das Spiel gezielt zu steuern. Defizite in der Körperkoordination können über diese Therapiegeräte gezielt angegangen werden. Daher lohnt es für Kindertagesstätten und -krippen durchaus, verschiedene Therapiegeräte zur Verfügung zu haben. Eine Anregung brauchen zumindest Kinder im Krippenalter nicht, sie werden die Geräte und Spielmöglichkeiten von sich aus nutzen. Für Kindergärten kann es sinnvoll sein, eine Kooperation mit der lokalen Grundschule (und den Sportlehrkräften) oder mit einem Sportverein einzugehen.

Übrigens haben Therapiegeräte noch einen Vorteil: Anders als der Waldspielplatz oder der Haufen Bretter mit ein paar Seilen bieten sie ein Grundmaß an Sicherheit und minimieren das Verletzungsrisiko. Hochwertige Therapiegeräte können von den Kindern immer sicher genutzt werden.